Kleinbrauermarkt Ulm

Es lebe die regionale Vielfalt! Diesen Lobgesang auf den Lippen, stürzen sich die Bierliebhaber ins Getümmel des Kleinbrauermarkts. Über ein Dutzend kleiner Braustätten aus der Ulmer Region präsentieren dort alljährlich und im Schatten des Münsters ihre vielfältigen Bierspezialitäten.

Was Weinliebhaber können, beherrschen die Kenner des Gerstensafts ebenfalls: mit Wissen, Erfahrung und Leidenschaft über das dargebotene Lieblingsgetränk reden. Die Bier-Sommeliers (und die, die es werden wollen) finden auf dem Markt genügend Stoff, um ihre fachlichen Sinne zu schärfen und sich im gebotenen Maß dem flüssigen Genuss hinzugeben.
Regelmäßig sind bei dem beliebten Weihefest der Bierkultur weit über 40 Spezialbiere im Ausschank.
Wer dann am südlichen Münsterplatz mit den Probegläschen anstößt, kann auf der Zunge malzig-süßliche, hefeblumige, feinwürzige oder delikat-herbe Noten verspüren. Optisch lassen sich hell-goldene über bernsteinfarbene bis zu zimt- oder kastanienbraune Farbtöne unterscheiden. Und was die Düfte anbelangt, entströmen den Gläsern und Krügen mal leicht holzige, mal an Honig und Gewürzen erinnernde Aromen.

„Vielfalt" ist längst nicht das einzige Argument, das die Kleinbrauer-Szene im ungleichen Wettbewerb mit den Branchen-Größen anführt. Sie produzierten auch anders, schonender, auf althergebrachte Weise, führen sie an. Traditionelle Reifeverfahren bei niedrigen Temperaturen führten zu frischen, lebendigen Produkten statt zu toten Bierkonserven. In der Massenproduktion gingen wertvolle Hopfenwirkstoffe verloren. Konservierungsmethoden mit Nachteilen auf den Geschmack seien bei ihren Produkten überflüssig.

Passend zu den flüssigen Angeboten bei dieser gemütlichen Hockete sind die korrespondierenden Schmankerln in fester Form: ehrlich, regional, herzhaft und köstlich. So, wie man es von früher kennt.