Wer an Hitzetagen einen kühlen und schattigen Ort sucht inmitten der Stadt, mit viel Grün und viel Geschichte, ist im Alten Friedhof goldrichtig. Heute ein höchst attraktiver Park, reichen seine Wurzeln als Begräbnisstätte 1000 Jahre zurück bis in die Frühzeit Ulms. In einer Freilichtausstellung vor Ort wird seine Geschichte mit ihren vielen Episoden aufgeblättert.
Die überkommenen Grabmale Ulmer Industrieller und anderer Honoratioren in oft prächtiger Ausführung künden bis heute von der längsten Etappe seiner Historie. Viele Jahrhunderte diente das vier Hektar große Areal der Reichsstadt als Begräbnisort, machte Wandlungen durch. Im 19. Jahrhundert bekam es einen katholischen und einen israelitischen Teil, ein Leichenhaus und eine Kapelle.
Als Friedhof 1899 geschlossen, stand dieser fortan der Öffentlichkeit als Grünanlage zur Verfügung, deren Wurzeln aber immer noch deutlich sichtbar sind. 40 Kurzportraits erinnern an Ulmerinnen und Ulmer, die dort ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. In ihren repräsentativen Grabmalen selbst spiegelt sich die Architekturgeschichte in vielen Fassetten.
Im Zuge der jüngsten Park-Sanierung wurden, wo nötig, Grabstätten konservatorisch behandelt. Staudenbeete kamen dazu, Baumlücken wurden wieder gefüllt, die Mauern repariert. Die Qualitäten als ein Park, der Würde ausstrahlt, wurden damit noch besser herausgestellt. Er ist übrigens in seiner „Sachgesamtheit als Kulturdenkmal" eingetragen. Ein wunderbarer Ort der Kontemplation und zum Spurenlesen.
Adresse
Alter Friedhof
Frauenstraße
89073 Ulm