Gustav Seitz (1906—1969), Nachfolger Edwin Scharffs als Professor für Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, zählt zu den ausdrucksstärksten Plastikern der Nachkriegszeit. Im Zentrum der Arbeiten des Mannheimers und Wahlberliners steht die menschliche Figur. Er zeigt sie mit vielfältigen Empfindungen und erstaunlicher Unmittelbarkeit im Ausdruck, die sich zugleich mit einem ausgeprägten Formwillen paaren. Dieser Formwille motiviert Seitz dazu, seine Figuren, Akte und Porträts im Laufe von über 40 Schaffensjahren mutig zu abstrahieren und zu deformieren, zuzuspitzen und zu verknappen. Trotz dieser sich stringent entwickelten Formensprache verblüfft die elementare Gefühlswelt seiner Akte, die zwischen Versonnenheit und Scheu, sinnenfrohem Wohlgefühl und schutzlosem Ausgesetztsein changieren.
In der Gegenüberstellung mit ausgewählttn Plastiken Edwin Scharffs (1887—1955) stellt die Ausstellung zwei unterschied-
liche Positionen der Bildhauerei vor und macht deutlich, dass sich die Kunst nach 1945 anderen Themen, Problemstellungen
und Werten verschrieb als die Generation, der Scharff angehörte. Gemeinsam mit den Interventionen, die Stefan Wissel
(geb. 1960) in der Auseinandersetzung mit Scharffs Werk in der Ständigen Sammlung geschaffen hat und die ebenfalls noch bis Januar 2025 zu sehen sind, ist eine exemplarische Sicht auf verschiedene Konzepte plastischen Schaffens seit Beginn des 20. Jahrhunderts möglich.
Öffnungszeiten
21. Sep 2024—06. Jan 2025
Di—Mi: 13—17 Uhr
Do—Fr: 13—18 Uhr
Sa—So: 10—18 Uhr
zusätzliche Öffnungszeiten
Feiertag 10–18 Uhr
Rosenmontag, Faschingsdienstag, Karfreitag, Heiligabend, Silvester geschlossen
Tickets
Erwachsene 5,00 EUR
ermäßigt 4,00 EUR
Familienkarte 9,00 EUR
(2 Erwachsene und max. 6 Kinder)
Bitte beachtet: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre zahlen prinzipiell keinen Eintritt. Allerdings können pro Erwachsener nur maximal drei Kinder mitgenommen werden.