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Von Kanonen und Ruinen

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Für Militärhistoriker, Denkmalpfleger wie überzeugte Demokraten ist das Areal am Zeughaus ein Schmankerl. Man kann dort aber einfach bloß ein Päuschen einlegen.

Das wohl schon im 14. Jahrhundert existente Waffenlager der Reichsstadt Ulm füllte im 16. und 17. Jahrhundert deren damals ausgedehntesten Baukomplex. Von 1455 an war das Zeughaus in Kriegs- und Krisenzeiten zugleich Ulmer Münzstätte. 1704 wurde hier der viereckige ›Ulmer Gulden‹ geprägt. Der Zeughof, der Platz davor, war Versammlungsort bei wichtigen Anlässen.

1944 wurde der Komplex in Teilen zerstört. Vom Alten Zeughaus, dem so genannten Infanteriebau, stehen heute allein noch zwei Geschosse des südlichen Giebels und Reste der Längswände. Vom Ostflügel ist unter anderem der Renaissance-Türbogen erhalten, von dem an die alte Stadtmauer angebauten Nordflügel lediglich der östliche Teil.

Bei der Ende der 1970er Jahre vorgenommenen Sanierung verfolgte die Denkmalpflege das Konzept der kritischen Teil-Rekonstruktion, das die Kriegsschäden weitgehend sichtbar ließ. So verblieben beim teilweise wieder hergestellten Reiterbau von 1597 einige Achsen in ruinösem Zustand, auf welche die verglaste Stirnseite den Blick frei gibt. Am besten hat der mit einer Sgraffitoputzgliederung versehene Löwenbau von 1666/67 den Bombenkrieg überstanden.

Am 09. August 1794 gab es einen Vorfall, der manifestierte, dass auch Ulmer Frauen und Männer mit der Französischen Revolution sympathisierten. Sie verhinderten den Abtransport von fünf Kanonen durch kaiserliche Truppen aus dem Zeughaus, die am Rhein hätten in Stellung gebracht werden sollen. Die Aktion, in die Annalen eingegangen als ›Kanonen-Arrest‹, brachte der Bürgeropposition Luft unter den Flügeln. Erstmals wurden nun unüberhörbar Forderungen nach Bürgerrechten und Mitbestimmung, aber auch ›Volkswohlsein‹ und die ›Gleichheit‹ aller Bürger erhoben.

 

Adresse

Zeughaus Ulm
Am Zeughaus
89073 Ulm

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